In jedem Job gibt es Feierabende, Wochenenden, Krankschreibungen, Feiertage und Urlaube.
Nur bei Mamas nicht.
Da heißt es 7 Tage die Woche - 24 Stunden. Kranksein gibt es nicht und Urlaub schon gar nicht.
„Ich kann nicht mehr” oder „Ich muss noch durchhalten” – auch oder besonders als Mutter sind solche Gefühle und Gedanken völlig normal.
Die Frage ist nur, wie häufig hast du das Gefühl?
Ab und zu dieses Gefühl zu haben, dass ist völlig normal. Fühl dich herzlich von allen Mamas umarmt. Viele von uns zeigen es nicht, aber wir kennen alle die Momente, in denen wir die Tränen der Erschöpfung zurück halten, bis alle schlafen.
Doch wenn du öfters diese Müdigkeit und Kraftlosigkeit hast, dann kann es auch ein echter Mütter-Burnout sein.
Wir leben in einer Welt, in der Frauen gefühlt unheimlich viele Rollen gleichzeitig erfüllen müssen. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn es gibt so viele Rollen-Möglichkeiten für uns wie nie zuvor. Dabei fühlt es sich gleichzeitig so an, als könnten wir es niemandem recht machen. Es gilt, eine großartige Karriere hinzulegen und erfolgreich zu sein. Aber kinderlos? Du denkst wohl nur an dich. Also bitte auch eine intakte Familie mit strahlend glücklichen Kindern. Karriere und Kinder unter einen Hut bekommen? Das sollte kein Problem sein. Aber hey – du bist berufstätig und Mutter? Du stellst wohl deine Karriere über deine Kinder! Du bist Mutter und Hausfrau? Vielleicht lebst du im falschen Jahrhundert!
Achtung, dieser Abschnitt soll lediglich die aktuell in der Gesellschaft herrschende Polemik abbilden. All diese Vorurteile und Vorverurteilungen begegnen vielen Frauen im Alltag. Immer noch. Genau dem gilt es entgegenzuwirken und aufzuklären. Denn diese können sich als zusätzliche psychische Belastung negativ auswirken.
Während wir also versuchen, all diesen Ansprüchen und Rollenbildern gerecht zu werden, lauert oft schon das Burnout. Mutter, Hausfrau oder Karrierefrau – wir alle können davon betroffen sein. Nur woran genau kannst du erkennen, ob du als Mutter an einem Burnout leidest?
Burnout ist vielen als Begriff inzwischen geläufig. Es steht für Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Das „Ausgebrannt Sein” findet in den Köpfen der meisten Menschen noch im Kontext von Büro und Chefetage statt. Doch das ist ein echter Trugschluss, denn Symptome eines Burnouts können jeden Menschen betreffen. Und so kann uns ebenso ein Burnout als Mutter, als alleinerziehende Mutter oder als Hausfrau betreffen.
Zwar handelt es sich beim Burnout zum jetzigen Zeitpunkt nicht um eine offizielle Diagnose, dennoch existiert der Burnout-Begriff auch heute schon im internationalen Klassifikationssystem der Krankheiten (kurz ICD-10). Dort findet man das Burnout bei den sogenannten Zusatzdiagnosen. Das sind Faktoren, die unsere Gesundheit negativ beeinflussen können, aber eben keine „vollwertige” Diagnose darstellen. Unter der Nummer Z73 also als „Zusatzdiagnose Nummer 73” – da findet man das Ausgebrannt Sein. Diese Nummer steht für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung”.
Äußern kann sich ein Burnout ganz unterschiedlich, denn es hat viele Gesichter.
Die aktuellen Kriterien, durch die sich ein Burnout beschreiben lässt, beziehen sich auf den Arbeitskontext. Doch es stellt sich die Frage: Was ist denn eigentlich alles Arbeit? Nur der 9-5 Uhr Job, für den wir bezahlt werden? Ein Job im Büro, bei dem wir den ganzen Tag auf den Bildschirm starren müssen? Klares Nein. Denn Arbeit ist das, was du als Arbeit empfindest. Und das kann ganz individuell sein. Dazu kann eben auch klassische Carearbeit – also die Pflege von Angehörigen, ein Freiwilligendienst oder Haushalt und Kindererziehung zählen. Denn sie kostet uns genauso Kraft, mental und physisch.
Aktuelle Studien können einen klaren Zusammenhang belegen: zwischen dem Druck, die perfekte Mama zu sein und einem Mutter-Burnout. Verstärken können diesen Zusammenhang besonders das Stresslevel der Eltern, der Wunsch, mütterliche Fehler zu vermeiden, und wenn viele Aufgaben des Partners übernommen werden. Die Erkenntnisse moderner Forschung zeigen also einen klaren Zusammenhang zwischen Burnout und Mutterschaft, aber auch, dass Normen und Ansprüche der Gesellschaft auf Kosten der Familien und Mütter gehen.
Als Mütter stoßen wir nicht selten an und über unsere persönliche Belastungsgrenze. Schlafmangel, Augenringe, ein knatschiger 3-Jähriger mit geringer Frustrationstoleranz und einer Zündschnur, so kurz wie die Leine an einem unausgelasteten Familienhund und dann warten noch die 20 unbeantworteten Mails. Das alles zählt zum Alltag vieler Eltern. Die Bewältigung aller Herausforderungen und das „Alles unter einen Hut bringen” können zur großen Zerreißprobe werden. Gedanken wie „Ich muss das alles noch schaffen”, oder „Ich muss allem gerecht werden” erscheinen dann häufig im persönlichen Gedankenkarussell. Als Mutter oder Elternteil fällt es oft schwer, eine Pause einzulegen oder gezielt Zeit für sich einzuplanen. Wenn der Stress und die Belastung über längeren Zeitraum anhalten und wir keine Erholung mehr finden, kann ein Burnout entstehen.
Die Corona-Pandemie wurde für viele Eltern zur zusätzlichen Belastungsprobe. Schulen und Kitas wurden geschlossen und von einem auf den anderen Tag fällt die Kinderbetreuung flach. Dazu fokussiertes Arbeiten im Homeoffice, Homeschooling und Haushalt schmeißen? Kaum möglich. Corona hat für viele Menschen Stress und psychische Belastung verstärkt und aktuelle Zahlen zeigen jetzt schon einen deutlichen Anstieg von psychischen Erkrankungen durch die Pandemie.
Als Mutter ein Burnout zu bekommen, ist also ebenso realistisch wie als Single in der Chefetage. Während ein Burnout im Job jedoch beinahe als Resultat von heroischem Überarbeiten glorifiziert wird, nehmen viele das Burnout bei einer Mutter noch nicht ernst.
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann ist etwas in dir, dass dich anspricht, was mit dir in Resonanz mit dem Thema geht. Sei es aus Interesse, als Prävention oder aus Selbstbetroffenheit.
Ich möchte dich einladen gemeinsam mit mir nach Lösungen zu suchen.
Hier kommen meine ganz persönlichen Tipps für dich:
Eine schöne und gleichzeitig intensive Übung ist die Spiegel-Übung: Stell dich hierfür vor einen Spiegel und sprich mit deinem Spiegelbild. Sag dir, dass du siehst wie sehr sich dein Ich anstrengt. Das du stolz auf dich bist, für all das was du bisher geleistet hast. Sieh dir dabei offen und ganz ehrlich in die Augen. Schau in dich hinein. Du lässt damit den inneren Wiederstand, welchen du in dir mit der Zeit aufgebaut hast los. Dieses Loslassen setzt deine angestauten Energien wieder frei.
2. Sprich mit deiner besten Freundin oder deinem Partner darüber.
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Sandra Bentz
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